International Family Equality Day 2022: Familien-Gleichstellung geht alle etwas an
Das Motto des diesjährigen «International Family Equality Day» (IFED) betont, dass die Gleichstellung aller Familienformen für jede*n von Bedeutung ist. Feiern Sie mit!
Am Sonntag, 1. Mai 2022, feiern Regenbogenfamilien rund um die Welt mit Freund*innen und Gleichgesinnten den elften «International Family Equality Day» (IFED) – einen jährlich stattfindenden Tag, der ganz im Zeichen der Vielfalt steht. Er macht Regenbogenfamilien nicht nur sichtbar, sondern gibt ihnen auch Gelegenheit, sich selbst und ihre Gemeinschaft zu stärken sowie für Gleichberechtigung einzustehen. Seit seinen bescheidenen Anfängen im Jahr 2012 hat sich der IFED zu einem bedeutenden Fixpunkt in der globalen LGBTIQ+ Agenda entwickelt: Im vergangenen Jahr wurde der IFED in 214 Städten in 67 Ländern begangen, was einen erneuten Rekord darstellt. In der Schweiz feiern wir den International Family Equality Day in den Städten Baden, Biel und Lausanne.
Alltag von Regenbogenfamilien: gleich und doch anders
Das diesjährige IFED-Motto lautet «Familien-Gleichstellung geht alle etwas an». Es lädt dazu ein, Vielfalt zu zelebrieren und alle Familienformen zu unterstützen – unabhängig von der Zusammensetzung sowie der Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung der Familienmitglieder. «Der Alltag von Regenbogenfamilien gestaltet sich in den meisten Belangen gleich wie jener von traditionellen Familien», sagt IFED Co-Präsidentin Matcha Phorn-In. «Und doch werden viele von uns täglich diskriminiert; sei es, um ein paar Beispiele zu nennen, indem wir kein Recht auf Elternurlaub haben oder sei es, indem wir Genehmigungen einholen müssen, um die eigenen Kinder von der Schule abzuholen. Sei es, indem unsere Familienform in offiziellen Formularen nicht dargestellt wird, wir keinen Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen erhalten oder unsere Familienzusammensetzung aus Angst vor Verfolgung und Repressalien sogar verstecken müssen.» Regenbogenfamilien seien normale Familien, führt Phorn-In weiter aus. Mit dem zentralen Unterschied, dass in vielen Ländern – in Thailand, zum Beispiel – keine Ehegleichheit bestehe. «Dies führt dazu, dass es uns in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht an Schutz und Unterstützung fehlt. Das Recht auf Familie ist ein grundlegendes Menschenrecht, das allen Bürger*innen zusteht, unabhängig von der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität, dem Geschlechtsausdruck oder Geschlechtsmerkmalen. Es liegt im Interesse aller, dieses Grundrecht durch die Einführung der Ehe für alle zu fördern.»
Von Gleichberechtigung profitieren alle
Derartige Zustände sind nicht nur stressig und schmerzhaft für Regenbogenfamilien und LGBTIQ+ Menschen im Allgemeinen, sie sind auch ein Verlust für die gesamte Gemeinschaft. «Solange eine Gesellschaft Diskriminierung zulässt, ist niemand völlig sicher», sagt IFED Co-Präsidentin Benny Odongo. «Zudem sehen sich einige Gesellschaftsmitglieder gezwungen, einen beträchtlichen Teil ihrer Energie in den Erhalt der eigenen Sicherheit und des eigenen Überlebens zu investieren, anstatt mit ganzer Kraft positive Beiträge zum Wohlergehen und zur Entwicklung ihrer Gemeinschaft leisten zu können. Familien-Gleichstellung geht also wirklich alle etwas an.»
Regenbogenfamilien auf der Flucht
Dass Regenbogenfamilien besonderen Schutz benötigen, zeigt sich auch angesichts der humanitären Tragödie der Flüchtlingskrisen auf der Welt. „In Afghanistan, Syrien, Palästina und der Ukraine sind Menschen und Familien in Gefahr“, sagt IFED-Vorstand Dettie Gould. Für LGBTIQ+ Familien würden sich auf der Flucht dabei zusätzliche Herausforderungen stellen. „Regenbogenfamilien müssen ihre Identität oft geheim halten, um sich selbst zu schützen, werden dann aber oft doch getrennt, weil ihr Familienstatus in den Transit- und Aufnahmeländern nicht anerkannt wird. Wir benötigen also gezielte Schutzmassnahmen, um sicherstellen zu können, dass jede Art von Familie zusammenbleiben kann.“
IFED: Auf zur Gleichstellung von Familien!
Jede*r Einzelne*r kann mithelfen, auf eine vollständige und rechtlich geschützte Gleichstellung von Familien hinzuarbeiten. «Zum einen geht es darum, selbst mehr über das Thema zu lernen und auch andere zu informieren», sagt IFED-Gründerin Maria von Känel. «Zum anderen ist viel getan, wenn man eine inklusive Sprache benutzt und überall dort einschreitet, wo eine Ungleichbehandlung stattfindet. Und natürlich ist die Mitwirkung beim IFED eine grossartige Möglichkeit, Unterstützung zu leisten!» Was die Durchführung der Feierlichkeiten angeht, so gilt in diesem Jahr dasselbe wie in den vergangenen zwei Jahren. «Die weltweite IFED-Gemeinschaft wird je nach Covid-Gesetzgebung in den verschiedenen Ländern unterschiedlich feiern – sei es online, zuhause in kleinen Gruppen oder bei grösseren Events im Freien. In welcher Form auch immer – lasst uns gemeinsam diesen speziellen Tag begehen und die Botschaft von Gleichstellung und Vielfalt verbreiten!»
IFED Leaftlet 2022 Deutsch (348 Downloads )
#InternationalFamilyEqualityDay
Internationale Webseite International Family Equality Day: www.internationalfamilyequalityday.org
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