Krankenkasse soll künstliche Befruchtung bei lesbischen Paaren finanzieren

Mit der Einführung der Ehe für alle können lesbische Ehepaare in der Schweiz Samenspenden mittels Samenbanken in Anspruch nehmen. Allerdings sind die Krankenkassen mit Verweis auf die aktuellen staatlichen Vorgaben noch nicht bereit, die Kosten dafür zu übernehmen. Die Ständerätin Lisa Mazzone von den Grünen will das Thema nun ins Parlament bringen. Bei heterosexuellen Ehepaaren übernimmt die Krankenkasse schon seit langem die Kosten für medizinische Leistungen bei einer künstlichen Befruchtung.

«Wir wünschen, dass so rasch als möglich eine Lösung gefunden wird», sagt Maria von Känel, Geschäftsführerin des Dachverbandes Regenbogenfamilien. «Die Finanzierung durch die Krankenkasse wurde bei der Vorlage zur Ehe für alle noch nicht thematisiert», so von Känel und ergänzt: «Wir sind zuversichtlich, dass die Politik diesbezüglich Gerechtigkeit schaffen wird.»

Weitergehende Kostendeckung durch Zusatzversicherungen

Bei heterosexuellen Ehepaaren übernimmt die Grundversicherung der Krankenkassen bis zu drei Versuche der künstlichen Befruchtung im Mutterleib. Das Risiko, dass die ersten drei Versuche noch nicht zu einer Schwangerschaft führen, kann durch eine Zusatzversicherung gedeckt werden. «Wir erwarten von der Politik, dass die offenen Punkte so geregelt werden, dass lesbische Ehepaare auch Zusatzversicherungen zur weiteren Kostendeckung bei der künstlichen Befruchtung abschliessen können», sagt Maria von Känel vom Dachverband Regenbogenfamilien.

Nach Möglichkeit ohne Gesetzesänderung

Der Dachverband Regenbogenfamilien hofft, dass die Kostendeckung der künstlichen Befruchtung für lesbische Ehepaare durch die Krankenkassen auch ohne Gesetzesänderung bewirkt werden kann. Der Verband wird den politischen Prozess zu dieser Frage genau beobachten und begleiten.

Themenfotos zum Thema Regenbogenfamilien sind erhältlich von Keystone-Fotograf Gaëtan Bally unter https://visual.keystone-sda.ch.

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Maria von Känel
Geschäftsleiterin
medien@regenbogenfamilien.ch
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Dachverband Regenbogenfamilien
Der national tätige Verein vertritt seit 2010 die Interessen von Regenbogenfamilien in der Schweiz und setzt sich für deren gesellschaftliche Anerkennung und rechtliche Gleichstellung ein. Der Dachverband bietet Beratungen und Treffen für Regenbogenfamilien und LGBTIQ*-Menschen mit Kinderwunsch an und organisiert Workshops und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Regenbogenfamilien. Regenbogenfamilien sind Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bi, trans* oder queer (LGBTQ) versteht.