Dachverband Regenbogenfamilien teilt Einschätzung des Bundesrates nicht
Der Dachverband Regenbogenfamilien ist der Ansicht, dass der Zugang zur Samenspende für verheiratete Frauen und die damit verbundene Elternschaft ab Geburt gute Chancen haben, im Rahmen der parlamentarischen Diskussion zur «Ehe für alle» in die Realität umgesetzt zu werden. Der Verband teilt die Ansicht des Bundesrates nicht, wonach diese sogenannte «Variante» die Vorlage als Ganzes gefährden könnte. Der Bundesrat hat sich am Mittwoch (29.01.20) zur parlamentarischen Initiative «Ehe für alle» geäussert.
Verheiratete heterosexuelle Paare haben heute bereits Zugang zur Samenspende inklusive der Elternschaft ab Geburt. Lesbische verheiratete Paare müssen dringend die gleichen Rechte erhalten. Denn die heutige Situation ist für lesbische Paare mit Kinderwunsch psychisch und finanziell extrem belastend. Sie müssen für eine Samenspende ins Ausland reisen. Danach kann die Partnerin das Kind zwar adoptieren, doch diese Verfahren sind aufwändig und teuer. Will eine Co-Mutter das leibliche Kind ihrer Partnerin adoptieren, muss sie sich unangenehme Fragen und ein langwieriges Prozedere gefallen lassen. «Ein weiteres Zuwarten mit der gesetzlichen Gleichstellung bedeutet, dass noch mehr Paare über noch längere Zeit dem Leidensdruck ausgesetzt sind», mahnt Maria von Känel, Geschäftsführerin des Dachverbandes Regenbogenfamilien.
«Anliegen hat im Parlament gute Chancen»
«Dass sich die Rechtskommission des Nationalrates äusserst knapp mit einer fehlenden Stimme dazu entschieden hat, den Zugang zur Samenspende für verheiratete Frauen noch nicht mit der Einführung der Ehe für alle zu ermöglichen, hat mit der konservativen Zusammensetzung der Kommission zu tun», erklärt Christian Iten, Kommunikationsverantwortlicher des Dachverbandes Regenbogenfamilien. «Die Kräfteverhältnisse im Parlament sind aber anders, so dass das Anliegen gute Chancen hat», sagt Iten.
Christian Iten,
Der national tätige Verein vertritt seit 2010 die Interessen von Regenbogenfamilien in der Schweiz und setzt sich für deren gesellschaftliche Anerkennung und rechtliche Gleichstellung ein. Der Dachverband bietet Beratungen und Treffen für Regenbogenfamilien und LGBTIQ*-Menschen mit Kinderwunsch an und organisiert Workshops und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Regenbogenfamilien. Regenbogenfamilien sind Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bi, trans* oder queer (LGBTQ) versteht.
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