Ein historischer Tag für die LGBT-Rechte in der Schweiz

Nach sieben langen Jahren hat das Parlament die Ehe für alle in der Schlussabstimmung beschlossen. Damit ist die Schweiz das 29. Land, das die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare vollzieht (vorbehältlich einer allfälligen Volksabstimmung). Das nationale Komitee “Ehe für alle” ist sehr stolz über diesen Entscheid: Dies ist nicht nur ein Meilenstein im Kampf um die Rechte der schweizerischen LGBT-Bevölkerung, sondern auch ein wichtiger Sieg für ihre Würde, ihre Akzeptanz und ihre Inklusion in der Gesellschaft.

“Heute ist ein geschichtsträchtiger Tag für die LGBT-Community und ihre Freund*innen! Das Schweizer Parlament hat heute bestätigt, dass Regenbogenfamilien und gleichgeschlechtliche Paare die gleichen Rechte verdienen wie heterosexuelle Familien. Obwohl dies für viele in der Schweiz bereits eine Selbstverständlichkeit ist, ist der heutige Sieg ein unglaublicher Fortschritt für unser Land und alle, die davon direkt oder indirekt betroffen sind. Wir danken allen von ganzem Herzen, die sich in den letzten Jahren mit Herzblut für das Anliegen engagiert haben: progressive Parlamentarier*innen, LGBT-Organisationen, Familienorganisationen, und alle weiteren Personen, die auf diesen Tag hingewirkt haben. Die Öffnung der Ehe war und ist Teamwork.” freut sich Salome Zimmermann, Präsidentin des Nationalen Komitees Ehe für alle.

Jan Müller vom Nationalen Komitee pflichtet bei: “Die heutige Entscheidung bedeutet auch, dass die junge Generation in einer Schweiz aufwachsen wird, in der es eine Selbstverständlichkeit ist, dass gleichgeschlechtlich liebende Menschen heiraten und eine Familie gründen können. Dies stärkt jede und jeden von uns und trägt zur Akzeptanz der LGBT-Menschen bei. Es ist ganz klar der Beginn einer neuen Ära. Trotzdem sind wir uns bewusst, dass die Vorlage keine vollständige Gleichbehandlung von Kindern von Frauenpaaren bringt und setzen uns deshalb dafür ein, dass sämtliche Ungleichheiten im Rahmen zukünftiger Revisionen beseitigt werden!”

“Der gleichberechtigte Zugang von Frauenpaaren zur Samenspende in der Schweiz nimmt den Betroffenen einen grossen Leidensdruck. Wir sind sehr stolz, dass die Schweiz – im Gegensatz zu Frankreich oder zu Deutschland – diesen Schritt im Rahmen der Öffnung der Ehe gemacht hat. Endlich werden Tausende von Kindern ab Geburt rechtlich abgesichert, so wie es sich gehört”, analysiert Maria von Känel vom nationalen Komitee.